Freitag, 4. November 2011

19. Tag / 02NOV Tarangire Nationalpark – Kilimanjaro Airport – Sansibar

Bin wohl schon völlig an die Wildnis/das Leben im Busch akklimatisiert...habe weder die Löwen nachts hinter dem Zelt brüllen gehört noch die Elefanten, die um das Zelt herumstanden und die Bäume angeknabbert haben :-)
3 Tage altes Elefantenbaby
Wobei das noch zu toppen ist: vor 3 Tagen hat ein Elefant direkt vor dem Nachbarzelt ein Elefantenbaby geboren...wie das bei Elefanten so ist, dauert das etwas länger (von 23-5 Uhr) und die anderen Elefanten stehen schützend um die werdende Mama herum...die arme Touristin hat die ganze Nacht kein Auge zugemacht und sich nicht getraut auch nur einen Mucks zu machen.


Nach also einer sehr erholsamen friedlichen Nacht im Himmelbett/Zelt frühes Frühstück (mit diesem absolut oberleckeren Wassermelonensaft, den es hier immer gibt) und um 7.00 Uhr Aufbruch in Richtung Kilimanjaro Airport (ca. 3-4h Fahrt). Während des Frühstücks noch die letzten Elefanten zwischen den Zelten vorbeispazieren gesehen und sich dann langsam von Elefanten, Giraffen & Co verabschiedet. Habe auf der Rückfahrt vom Nichts bis zur Teerstrasse auch von Dearson gelernt, dass die kleinen Kinder, die einem von entfernten Feldern, Strassenrand etc. freundlich zuwinken, nicht aus Freundlichkeit winken würden, sondern dass sie – statt eines Zurückwinkens, wie naiv von mir gedacht – erwarten, dass die Touristen anhalten und ihnen Geld geben (machen anscheinend viele). Schade, die reine Freundlichkeit kleiner Kinder aus anderen Ländern (z.B. Kambodscha) hat mir besser gefallen....
Nach diversen Zwischenstopps (mein Guide brauchte noch zwei Säcke Holzkohle – die Regenzeit naht und die Holzkohle wird knapp und überteuert in Arusha. Das Gute daran: Holzkohleerzeugung bzw. das Fällen der Bäume wird in Tanzania streng überwacht, nix mit Holzraubbau, und geht nur mit Lizenz. Und für jeden gefällten Baum muss ein neuer gepflanzt werden. Sehr fortschrittlich) um kurz nach 11 Uhr am „Kilimanjaro International Airport“ eingetroffen. Einen so „internationalen“ Eindruck hat der Airport mit seinen 2-3 Abflügen jetzt nicht gemacht. Mein Flug (diesmal mit „Precision Air“) war mal wieder nirgends auf einer Tafel zu finden – das kennt man ja inzwischen schon -, trotzdem wurde ich diesmal gleich in die Check-in Halle eingelassen und fand auch einen Check-in Schalter von Precision Air vor. Flug ging dann auch mit nur einer halben Stunde Verspätung raus (ATR72)...muss allerdings zugeben: trotz viel Flugerfahrung war mir bei diesem Flug ganz schön mulmig. Erst hob der Flieger beim Starten ewig nicht ab, die nächste halbe Stunde war er so instabil, dass ich größere Bedenken hatte (bin geistig schon die Checkliste für Notlandungen durchgegangen...zum Glück hatte ich einen Sitzplatz in der letzten Reihe gleich am Notausgang – eingedenk der Ratschläge unserer Piloten, dass das der sicherste Platz im Flugzeug wäre). Eine Stunde später und um einige Nerven ärmer wohlbehalten in Sansibar gelandet. Sansibar Airport ist sehr putzig – man darf noch über´s Rollfeld zur Ankunftshalle laufen, dort gibt’s zwar pro forma zwei Einreiseschalter, da sitzt aber keiner, und die „Arrival Hall“ besteht aus einem kleinen Raum, an dem man sich an eine Art Theke stellen kann, und bei dem von den Loadern jedes Stück Gepäck, das sie vom dahinter vorgefahrenen Gepäckwagen heben, einzeln ausgerufen wird und man durch Handzeichen mitbieten kann, ob man es haben möchte/es einem gehört.
Aussicht vom Flughafenterminal: blauester Himmel, Sonne, 32 Grad, Kokospalmen. Taxifahrer ergattert, der bereit war (gegen Dollarzahlung natürlich – Taxipreise fast wie in München) mich ans andere Ende der Insel nach Ras Nungwi zu  meinem Hotel zu fahren. Taxi: naja. Die Polsterung an den Türen war durchgescheuert (ich wusste gar nicht, dass unter dem Plastik eine Polsterung ist, ähnlich dem Dämmmaterial beim Hausbau – den Rest davon hat der Fahrer im Handschuhfach aufbewahrt), Sitze im selben Zustand, der Rest war mit roten Rosen und kleinen Comicfiguren beklebt. Fahrer sah aus wie 15 (war nach eigenen Aussagen aber schon 23 und hatte „ein schweres Leben“, bevor er Taxifahrer wurde. Hab mich aus Selbstschutz nicht getraut näher nachzufragen). Erste Eindrücke von Sansibar: ärmer als das tanzanische Festland, aber grüner. Und was für ein Gegensatz zu Uganda/Kenya und dem tanzanischen Festland (80-90% christlich): auf Sansibar sind alle Frauen tief verschleiert, und die ganzen kleinen Schulmädchen tragen weisse Kopfschleier bis zur Hüfte...sahen aus wie kleine Nonnen. Alles fest in muslimischer Hand.
1h20min und 3 Polizeikontrollen später am äussersten Nordzipfel der Insel und im „Ras Nungwi Beach Resort“ angekommen. Türkisfarbenes Meer und Riff, Pool mit Liegen und Blick aufs Meer, Welcome Drink, Bungalow mit Blumendeko, flauschigen Handtüchern und Regenwalddusche, leichte Meeresbrise...die Zivilsation hat mich wieder, hier lässt es sich aushalten ! Und es gibt sogar WiFi J (eine Seltenheit in Schwarzafrika, wie wir gelernt haben).
Leckeres 4 Gänge Menü zum Abendessen in offenem Restaurant direkt am Meer... falle in meinem traumhaften Bungalow im Himmelbett bestimmt gleich in den absoluten Tiefschlaf.

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