Freitag, 4. November 2011

12. Tag / 26OCT Masai Mara

Mitten in der Nacht durch heftiges Löwengebrüll geweckt worden. RICHTIG laut. Also, Löwen im Rudel vor einem oder auf einem Baum liegend tagsüber vom Minivan aus zu beobachten ist eine Sache – aber sie nachts direkt am Bach hinter dem Camp zu haben, nur getrennt durch die dünne Zeltwand eine ganz andere ! Und der Satz aus meinem Reiseführer: „Alle Tiere Afrikas respektieren ein geschlossenes Zelt“ (nach dem Motto „wir müssen leider draussen bleiben“) hat auch nicht wirklich weitergeholfen....Buuuaaaa...unheimlich.
Aufbruch zum Ganztagesgamedrive gegen 7.45 Uhr. Wetter: blauer Himmel, leichte Schäfchenwolken, warm (sobald Sonne rauskommt, nachts hat es dann um die 10 Grad). Und: Masai Mara ist einfach der Hit, an einem einzigen Tag alle „Big Five“ gesehen !!! Einen Gepard, Löwen sowieso jede Menge, und als unschlagbarer Tageshöhepunkt: zwei Leoparden, die auf einem kleinen Sandhügel majestätisch thronten und sich bewundern liessen. Wunderschön. Was nicht heisst, dass die Giraffenherden (je 10 Stück), die Hippos, Büffel, kapriolenden Babyzebras, Topis, Impalas, Dik Diks, Mongoos, Elefantenherden (hab ich noch was vergessen ? Bestimmt !) nicht auch beeindruckend gewesen wären J.
Und die meisten davon hatten auch gerade Junge, die in der Gegend herumhopsten, einfach nur noch süß (very playful, wie mein Guide immer so schön zu sagen pflegt). Und wir: mittendrin zwischen den verschiedenen Tieren, wir waren quasi jeweils einer von ihnen J. Die ganzen Safari Fahrzeuge sind alle mit einem VHF Funk ausgerüstet und teilen sich gegenseitig mit, wo es gerade was zu sehen gibt...ansonsten bei einer Größe von 1500m2 vielleicht doch ein schwieriges Unterfangen, die ganzen Tiere an einem Tag aufzuspüren.
Rückkehr zum Camp gegen 17 Uhr. Dusche nach dem langen Tag wäre nett gewesen, aber: es hat gerade mal wieder kein Wasser (das kennen wir ja schon).
Den ganzen Tag war das Wetter prima, jetzt ziehen dunkelste Wolken auf und es sieht nach Weltuntergang aus. Und ich dachte schon, es würde nie regnen in der Masai Mara J. Als das Wasser später im Zelt doch wieder fliesst, ist es eine braune Brühe – Originalfarbe wie im Bach hinter dem Zelt – die einen das mit der Dusche noch mal überdenken lässt....

Was ich bisher noch gar nicht wirklich erwähnt habe: das afrikanische Essen.
Regel Nummer 1 beim Essen: komplette Verdrängung der Umstände, die zum fertigen Essen führen. Also z.B. das verwendete Wasser (aus dem braunen Bach hinter den Hütten), die Herkunft und der Transport/Aufbewahrung der Lebensmittel (auf Moped oder offenem Laster, auf Markt am Boden und/oder in der prallen Sonne liegend, Fleisch offen an Ständen in Sonne und Staub hängend, die Zubereitung der Speisen in den –nennen wir es einfach „nicht sauberen“- Küchen etc. etc. – Ihr wisst schon was ich meine), Wenn man den Fehler macht, daran zu denken, kann man sich aufgrund der Hygieneverletzungen und möglichen Folgen gleich schon mal ins Hospital einliefern lassen (ups- es gibt ja in den meisten Gegenden hier gar keins).
Wenn man es also schafft, das alles zu verdrängen und sich nur auf die vor einem liegenden Speisen konzentriert, findet man zumeist folgendes: Kartoffeln (gekocht/gebraten), diverses Gemüse (Karotten, Spinat, Zwiebeln und ein paar ähnliche mir nicht bekannte Gemüsesorten), manchmal Reis, etwas aus Maismehl gemachtes und Rindfleisch/Huhn in Stücken und meistens in einer braunen Sosse. Die Beilagen schmeckten soweit durchgehend alle sehr lecker. Das Fleisch wollte ich eigentlich aus den unter „Regel Nummer 1“ genannten Gründen nicht verzehren – hab es aber in Uganda nicht über´s Herz gebracht, den sanften Ugandern - die einem treuherzig und so freundlich gegenübertraten und sich von einer Maismahlzeit pro Tag ernähren und wahrscheinlich nur einmal im Monat ein Huhn oder Rindfleisch zu Gesicht bekommen – meinen Teller mit nichtaufgegessenem Fleisch wiedermitzugeben L. Also Augen zu und durch und Fleisch gegessen – hat sogar ganz gut geschmeckt, und Verzehr blieb bis jetzt ohne Folgen J.



1 Kommentar:

  1. Schöner Reisebericht, der mich an meine Reise 2011 nach Kenia erinnert. Ich habe damals auch einen Reisebericht meiner Reise genacht, denn du hier lesen kannst: http://fotoblog-reiseberichte.de/fototouren_reiseberichte/kenia-2011/

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