Freitag, 4. November 2011

14. Tag / 28OCT Serengeti

8.00 Uhr Aufbruch von der luxuriösen Lodge...die übrigens wunderschön um einen bzw. mehrere dieser riesigen runden in die Serengeti eingestreuten Felsen erbaut wurde, mit viel Holz und im 70er Jahre Stil (laut meinem Guide erbaut & designed von einem Deutschen -  dann übernommen von der tansanischen Regierung und jetzt geführt von einem Inder) und Pool mit Blick über Serengeti. Schade dass ich mal wieder nicht noch ein bisschen länger bleiben durfte, aber die Serengeti ruft !
Die Serengeti ist 14763 m2 gross – im Gegensatz zur Masai Mara mit ihren 1500m2 also riesig. Im Vergleich wirkt die Masai Mara wie ein grosser „Drive In Zoo“ – relativ viele Besucher auf relativ kleinem Raum, man sieht jedoch sehr viele Tiere. Gut für einen ersten Überblick.
Die richtige „Action“ findet jedoch in der Serengeti statt – hier ist es viel authentischer, größer, naturnaher, immense Konzentration an Grosskatzen und man kann die Tiere viel eher „im Einsatz“ beim Jagen und ihrem Lebensrhythmus beobachten.
Allerdings – bedingt durch die Größe – muss man ein bisschen mehr Zeit mitbringen und fährt etwas mehr, aber es lohnt sich ! Die Serengeti ist – je nachdem, wo man sich aufhält – landschaftlich sehr unterschiedlich, von baumbestandenen Flüssen (mit Hippos) über Savanne bis hin zu Hügelketten und eingestreuten Felslandschaften ist alles geboten.
Mein persönliches Serengeti Highlight: die Leoparden. Gleich am Anfang der Pirschfahrt auf eine Leopardendame gestossen, die uns zu ihren Jungen (ca. 3 Wochen alt) geführt hat und denen wir beim Balgen und Spielen aus nächster Nähe zusehen durfte. Soooo goldig !!! Wie unsere Katzen zuhause J. Im Lauf des Tages dann noch 2 Leoparden auf einem Baum und noch einen Leopard bei Herumstromern gesichtet – eine Tagesausbeute von 6 Leoparden ist wirklich nicht schlecht, oder ?
Ausserdem gabs dasselbe noch in Löwenvariante – Löwenrudel mit spielenden Löwenbabies -, mit Hippos (Babyhippos), Warthogs (winzig kleine Warzenschweinjunge, aber schon mit dem charakteristisch aufgestellten Schwanz wie ein Fähnchen) und Hyänen (doch, auch die Hyänenjungen waren in ihrer Unbeholfenheit und Tapsigkeit putzig).
Gegen 17 Uhr in der „Lobo Wildlife Lodge“ eingetroffen – sehr malerisch auf einer Anhöhe inmitten von „Olga Felsen“ gelegen und wieder um einen der Felsen herum erbaut bzw. diesen integriert. Gleiches luxuriöses Zimmer, Swimmingpool mit Ausblick auf Serengeti und leckeres Abendessenbüffet – Balsam für meinen von Schotter/Schüttelpisten und 15h Fahrzeit geschundenen Körper...
Unterschied von Tanzania zu Kenia: das Klientel. Kenia ist mehr das „Thailand“ von Afrika, wohingegen nach Tanzania das betuchtere noblere Klientel zu kommen scheint. Auch bei der Fahrt über Land bis zum Serengeti Gate Unterschiede in der Bevölkerung bemerkt: die Tanzanier sind viel geselliger, versammeln sich in ihren Dörfern auf einen Ratsch oder um Poolbillard zu spielen (ja – es gibt Poolbillardtische in den Dörfern, mit Bambusdächern geschützt gegen Regen). Tansania ist – im Gegensatz zu den Nachbarländern – auch die einzige Demokratie.


Seit 1961 in die Unabhängigkeit entlassen, gab´s allerdings bis 1997 nur eine Partei und einen TV Sender, quasi Kommunismus...auch die ganzen Lodges waren bis vor ein paar Jahren alle in staatlicher Hand. In Sachen Tourismus hat Tanzania noch viel aufzuholen und ist gerade dabei, sich einen Platz im Tourismusgeschäft zu schaffen. Im Serengeti Nationalpark gibt es nur eine Handvoll Lodges (die alle  in den 70er Jahren erbaut wurden) und es dürfen aus Naturschutzgründen (mal eine gute Massnahme) auch nicht mehr gebaut werden. Positiv ist die Einstellung der Tansanier: Bestechung ist hier unüblich (ich schlug vor, den Posten am Serengeti Gate doch mit 10 USD zu bestechen – wie das in Rest Afrika so üblich ist – damit er uns ggf. noch zu der späten Stunde in den Park lässt), was mein Guide ganz entsetzt ablehnte. Im Gegensatz zur Masai Mara ist es in der Serengeti auch streng verboten, an den Picknickplätzen die Vögel oder Affen mit Lebensmittelresten oder Krumen zu füttern – sehr gute Ansätze, die Tanzanier können es im Tourismusgeschäft noch weit bringen !
In den Nationalparks gibt es selbst an den entlegensten Ecken „Restrooms“ mit Toilettenspülung, und bei allen wird morgens ein „Klomann“ abgesetzt von der Parkverwaltung, der den ganzen Tag über dafür sorgt, dass alles tiptop ist (ich hoffe, dass ihn am Abend auch wieder jemand abholt, die Löwen hier sind sehr hungrig).







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