Traumhaft geschlafen, so viele verschiedene Arten von Tier/Nachtgeräuschen hab ich noch nie gehört.
Noch vor dem Morgengrauen (naja gut, es graute gerade, 6.30 Uhr) den Traumbungalow verlassen (viiiieel zu kurz, so eine Regenwalddusche mit Blick über Rift Valley und ein Himmelbett zum draussen schlafen will ich auch haben !!!) und nach kurzem Frühstück Aufbruch zur Kyambara Gorge zum Schimpansentracking. Als ich mich auf dem Weg über ein Schild an der Strasse mit einem darauf abgebildeten Elefanten und einem Minivan auf Konfrontationskurs wunderte, erklärte Sam, dass soll bedeuten, dass Elefanten immer Vorfahrt haben. Vor kurzem wäre ein Minivan in einen Elefanten – der nur die Strasse überqueren wollte – gerast und es gab 13 Tote. Was aus dem Elefanten wurde, wusste er nicht.
Um 8 Uhr stapften der (bewaffnete) Führer und ich los in die Schlucht runter (ja – ich war mal wieder die einzige – WO sind die Touristen nur alle ?????). Schon zugegebenermassen etwas unheimlich, allein mit dem Scout mit Gewehr durch den Wald zu stapfen, weiss nicht, was unheimlicher war – allein mit bewaffnetem Scout oder die Tatsache, dass Hippos, Löwen und Elefanten um uns herumspazierten (und der Führer alle paar Minuten auf „ganz frische“ Fussabdrücke derselben auf dem Pfad vor uns hinwies) ?
Der Wald (dschungelmäßig) war wunderschön, mit Fluss in der Mitte, jeder Menge Vögel, diverser Affensorten und Hippos, die sich in nur wenigen Metern Abstand von uns im Fluss gesuult haben (inkl. Hippo Babies – einfach nur noch süß). Nur die Schimpansen haben uns versetzt, nach 3h Dschungelkampf ging es zurück Richtung Camp. Auf Rückweg wenigstens einen Schimpansen (Einzelgänger) gesichtet.
Wieder Fahrt mit dem treuen Toyota einmal quer durchs Land zurück nach Entebbe. Heute mal nonstop Sonnenschein, was die Fahrt auf der unbefestigten Piste um einiges einfacher machte. Auf ganzer Fahrt insgesamt ein einziges anderes Auto mit Touristen gesichtet (immerhin).
Mobilfunk-Netzabdeckung übrigens hervorragend, Internet so gut wie nicht vorhanden (ist auch schwierig, wenn es andauernd keinen Strom gibt). Auch an das Trinken von warmen Erfrischungsgetränken gewöhnt man sich mit der Zeit (Zauberwort „powerfailure“).
Toiletten gibt’s im Land auch in ausreichender Menge und ALLE top in Schuss – Respekt !
So viel Kritik an der Regierung von Uganda auch geübt wird, aber Sam hob positiv die Entwicklung in Bezug auf Kriminalität hervor – Diebstahl gäbe es nur sehr selten, ich müsste mir keine Sorgen um meine Sachen machen. Diebe dürfen und werden in Uganda sofort auf der Stelle erschossen ?!?! Die eingeführte Massnahme der Regierung ist zwar radikal, scheint aber zu funktionieren (sagt Sam). Ab und an werden wir an Strassen-Checkpoints von Polizei kontrolliert und durchgewunken (beim ersten Mal etwas mulmiges Gefühl von militärisch angehauchtem Polizisten mit MG angehalten zu werden). Die vielen Schulkinder in ihren farbenfrohen Uniformen haben übrigens unisono alle komplett kahlrasierte Köpfe...ist von den Schulen so Vorschrift, sagt Sam, aus Gleichheitsgründen (zwischen Kindern ärmerer und wohlhabenderer Familien) und aus hygienischen Gründen.
Zwischendrin Anruf von Betty, die sich bei mir erkundigt, ob es mir gut geht, alles nach Plan verläuft und sich der Guide gut um alles kümmert – ist das nicht mal ein vorbildlicher Reiseveranstalter ?
Gegen 18 Uhr erschöpft aber wohlbehalten – nur 2 Vögel an unserer Windschutzscheibe getötet - am Airport abgesetzt worden von Sam. Zurückgelegte Gesamtstrecke: stolze 1260km (unter sehr erschwerten Strassenbedingungen).
P.S. das Wrack der damals entführten Air France Maschine gab´s leider nicht mehr zu besichtigen am Entebbe Airport L
Flug mit Fly540 von Entebbe nach Nairobi, 21.50-22.50lt. So zumindest der Plan.
Ausgeklügelte Technik am Flughafen von Entebbe: in die Check-in Halle haben nur Passagiere Zutritt deren Flug aufgerufen wurde. Für die anderen gibt’s ne extra Wartehalle daneben. Zugang zu beiden durch jeweils sehr scharfes Screening. Ob man in die Check-in Halle darf, erfährt man durch Aufruf. Sofern man einen Flug hat, der auch auf der Abflugtafel erwähnt wird. Was bei Fly540 leider nicht der Fall war, der Flug war nirgends zu finden. Zig Versuche und 2h später durfte ich dann doch in die Abflughalle (der Security Guide an der Tür war genervt von mir) und – Nichterwähnung auf der Abflugtafel zum Trotz – gabs auch einen Check-in Schalter von Fly 540.
Am Gate wurde es afrikanisch interessant – da mein Flug auf keiner Abflugtafel vermerkt war (und das Gate auch nicht auf der handgeschriebenen Bordkarte), gab´s nur die Möglichkeit in regelmäßigen Abständen ein „Gatehopping“ (es gibt nur 4 Gates in Entebbe, alle nicht mit den jeweiligen Flügen beschriftet) zu veranstalten auf den Verdacht hin, dass eines viell. früher oder später für Fly540 war. Es wurde später und später, und als 10min nach geplanter Abflugszeit immer noch weder Staff noch Flug in Sicht war, wurden wir (2 Geschäftsreisende, eine arabische Familie und ich) dann doch etwas nervös. Stellte sich heraus, dass Flugzeug noch gar nicht in Entebbe gelandet war (was sonst). Zuguterletzt Abflug mit 1,5h Verspätung (für afrikanische Verhältnisse gar nicht so schlecht).
Flugzeug wohbehalten (doch, ich gebs zu - ein bisschen bang war mir schon, vor allem beim wackligen Landeanflug mit Luftlöchern in Nairobi) in Nairobi angekommen.
Einreiseschalter in Nairobi hightech, aber uferlose Anzahl an Dokumenten, die man ausfüllen muss und die der Beamte dann weiterbearbeitet, bis das fertige Visum (kostet stolze 50 USD) im Pass klebt. Ähnelt etwas dem System von „ein Bier bezahlen“ in Entebbe...
Als ich endlich durch die Einreisekontrollen durch war, fand ich meine Tasche schon einsam und verlassen in der Mitte der Gepäckhalle auf mich wartend vor, kurz davor von einer netten Dame vom Gepäckservice abtransportiert zu werden. Immerhin – sie war angekommen, und das sogar vor mir.
Ich wurde wieder mit einem Schild mit meinem Namen drauf vor der Ankunftshalle erwartet (gute Organisation, mein Veranstalter African Secrets, muss man schon sagen), der Guide hatte brav die 2h Verspätung ausgeharrt. Sein Name: Policarp (doch, wirklich).
Fahrt zum Hotel. Kulturschock Nairobi: durchgehend geteerte Strassen ? OHNE hüfttiefe Löcher drin ? Mehrspurig ? Leuchtreklamen von westlichen Konsumgütern, die nicht Coca Cola oder ein Handyanbieter sind ? Hotel mit durchgehend funktionierendem Licht UND fliessend Warm/Kalt-Wasser ?
Und: da waren sie dann alle. Die Touristen. Im Hotel. Lauter im typischen Möchte-gern-Safari-Look gekleidete „Ich geh auf Safari“ Touristen. Ist bestimmt ganz gut so, dass DIE Uganda noch nicht entdeckt haben.
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