Um 6.00 Uhr durch heftigen Regen geweckt worden. Dank Wärmflasche (ist die Lodge nicht herrlich ? Legen einem eine Wärmflasche ins Bett) überhaupt nicht gefroren, trotz klammer 6 Grad draussen nachts). Frühstück 7 Uhr, und um 7.30 Uhr ging es gutgerüstet (Gummistiefel, Regenjacke, Moskitospray, Stock, Wasser) los zum Treffpunkt für das Gorillatracking.
Endlich ein paar andere Touristen gesichtet, genaugenommen 23 (8 Besucher pro Gorillagruppe, 3 Gorillagruppen kann man von Buhoma aus „besuchen“).
Einweisung durch den Guide, und dann gings auch schon los – sehr idyllische Wanderung durch kleine „Gehöfte“, Bananen-, Tee- und Kaffeeplantagen tiefer in die Berge hinein und hinauf. Und sehr bald wurde auch klar, warum es ratsam ist, sich einen Porter zu nehmen – die Berge bzw. Pfade sind so schlickig und tief verschlammt, man hat allein fast keine Chance hinaufzukommen – ausser auf allen Vieren. Die Porter helfen einem über diese Stellen hinweg bzw. hinauf und tragen den Rucksack, was einem mehr Bewegungsfreiheit gibt.
Pfad wurde immer steiler, der Bergwald immer dichter, wir erreichten die Höhen, in denen sich der Nebel durch den Wald zog...und dann hiess es auf einmal: Kameras bereit – Rucksäcke zurücklassen – gleich kommen wir zu den Gorillas !
Alle 8 drängten wir aufgeregt dem Führer hinterher, und plötzlich ein Rascheln im tiefen Grün vor uns – der Silberrücken !! Andächtiges Schweigen und Staunen, keiner rührte sich von der Stelle. Der Silberrücken war von uns nicht ganz so beeindruckt...kurz darauf gesellten sich noch 9 weitere seiner Familienmitglieder hinzu, und machten es sich auf der Lichtung direkt vor uns bequem und gaben uns damit eine einmalige Audienz.
In 3m Abstand, nur getrennt durch hüfthohes Gebüsch, konnten wir 2 Gorillababies beim Spielen zusehen, dem Silberrücken, der dahinter thronte und die Situation überwachte/entspannt im Blick behielt, und den weiteren Jungtieren und Müttern, die auf der Lichtung relaxten und sich vergnügten. Die Gorillas schienen uns als größeren Familienkreis zu betrachten, und waren uns gegenüber überhaupt ganz unbedarft. Die ganze Szene mit im Hintergrund vorbeiziehenden Nebelschwaden, genau wie im „Gorillas in the Mist“ Movie.
Einmaliges Erlebnis ! Die 60 Minuten „Audienz“ verflogen im Nu, den zwischen einsetzenden Regen hatten wir aus lauter Faszination gar nicht wahrgenommen (meine Kamera brauchte bis zum Mittag des nächsten Tages, um wieder zu trocknen). Dann hiess es schon wieder Abschied nehmen und zurückmarschieren...wir überliessen die Gorillas sich selbst und marschierten (bzw. glitschten) wieder den Berg hinunter...Aufstieg: 2h, Abstieg: 1h
Restlichen Tag relaxt und in dem offenen Haupthaus bei Dämmerung (und sehr wenig Licht) Abendgegessen (diesmal gabs ausser mir tatsächlich noch 2 weitere Touristen im Gorilla Resort) und den Tag mit einem „Nile“ Bier (ebenfalls Bier aus Uganda) ausklingen lassen.
Nachtrag zum Thema „TIA“: ich hielt es für eine gute Idee – angesichts der Umstände wie Regen, Schlammklettern, Gorillas, Rebellen etc. – meinen Reisepass sicher verwahrt in meiner Hütte im Gorilla Resort zurückzulassen. Als mein Guide dies bei der Registrierung zum Gorillatracking bemerkte, meinte er nur ganz trocken und todernst:
„Never let your passport behind, always carry it with you. Things can change quickly in Africa”. Sprach´s, wendete denWagen und wir fuhren zurück um meinen Pass zu holen – der dann mit mir das Gorillaabenteuer miterleben durfte (ist inzwischen wieder trocken).
This is fantastic! It looks like you had a great trip! :)
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